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Was würdet ihr tun, wenn ihr der letzte Mensch auf der Erde wärt?
Wenn die Antwort etwas mit Bowlingkugeln und einer Mauer aus gefüllten Aquarien
zu tun hat, solltet ihr jetzt unbedingt weiterlesen. Wenn nicht, dann trotzdem,
denn The Last Man on Earth hat einen faszinierenden Touch.
Will Forte spielt den titelgebenden letzten Mann auf der
Erde namens Phil Miller. Der unscheinbare Rollenname ist dabei Programm: er ist
der Durchschnittstyp schlechthin, scheint weder besondere Willens- noch
körperliche Stärke zu haben, und auch emotional ist er nicht die stabilste
Latte im Zaun. Und doch hat er es irgendwie geschafft, die Auslöschung der Erdbevölkerung
zu überstehen. Gleich zu Beginn der Serie wird die erlebte Einsamkeit sehr gut
eingefangen. Phil reist in einem Bus durch die USA, streicht auf einer Landkarte
besuchte (leergefegte) Staaten durch und hinterlässt hier und da Nachrichten an
Schildern, dass man ihn an dem Ort finden würde, an dem er sich schließlich
niederlassen will. Welche Stadt würdet ihr wählen, wenn ihr an Phil Millers
Stelle wärt? Kommt, wir sagen es gemeinsam: Tuscon. Äh, genau.
Gesagt getan macht es sich Phil in einer geräumigen Villa gemütlich
und genießt zunächst einmal das Leben als einsamer Wolf. Dass er sich dabei
beim Schauen von Castaway über Tom Hanks‘ Insel-Volleyballfreund Wilson lustig
macht, nur um sich wenig später regelmäßig mit einer ganzen Armada von
Ballgesichtern in der örtlichen Bar zu treffen und „auszutauschen“, ist nur
eine der etlichen amüsanten Anekdoten, die ich von dieser Serie erzählen
könnte. Schnell entwickelte ich Sympathien mit dem armen Kerl. Denn wenn alle
möglichen Experimente, die man schon immer einmal versuchen wollte, abgegrast sind,
die Toilette nicht mehr funktioniert und die einzige weibliche Bekanntschaft
eine Schaufensterpuppe ist, dann macht auch der grandioseste Wurf beim
Parkplatzbowling nur noch mäßig Spaß. Und so verkommt Phil vor allem emotional
immer mehr. Es ist schwierig, von der Serie mehr zu berichten, ohne in
Spoiler-Territorium abzudriften, deswegen belasse ich es in puncto Story jetzt
dabei und empfehle einfach, die bislang erschienenen Folgen ohne weitere
Informationssammlung erst einmal selbst zu beginnen. Dass sich das lohnt, will
ich im Folgenden noch mit Hilfe von ein paar Worten zum Hauptdarsteller untermauern.
Will Forte ist einigen sicher in Form von MacGruber bekannt,
der wandelnden Persiflage der typischen 80er-Jahre Actionhelden. Ganz findige
How I Met Your Mother-Fans erinnern sich vielleicht gar an seine Nebenrolle als
schüchterner Not-Wingman Barney
Stinsons. Aber egal, ob bekannt oder nicht: seid versichert, dass er die
perfekte Besetzung für The Last Man on Earth ist! Ich habe es zwar noch nicht
direkt erwähnt, aber wer nach dem Titelbild des Artikels noch immer zweifelt:
die Serie ist in erster Linie – trotz des dramatischen Potenzials - eine Comedy.
Will Forte verkörpert seine Rolle mit Bravour, vor allem mit seiner grandiosen
Mimik und stimmlichen Ausdrucksweise. Ich habe mich bereits köstlich amüsiert,
wenn Mr. Miller mal wieder mit seinen eigenen Gefühlen hadert und über seine
manchmal zu triebgesteuerten und unüberlegten Handlungen stolpert. Andererseits
fühlte ich aber auch oft mit ihm, dachte mir, dass man doch unmöglich so viel
Pech auf einmal haben kann! Phil ist im Herzen nämlich ein liebenswerter Kerl,
kann dies aber manchmal einfach so gut verbergen, dass man nicht selten während
des Schauens einen gedanklichen Facepalm nach dem anderen vollführt. Doch
selten hatte ich dabei so viel Spaß, wie bei dieser Serie! Das i-Tüpfelchen auf
dem Ganzen ist, dass die Serie durch ihre fortlaufende Erzählung sogar mit dem
ein oder anderen spannenden Cliffhanger am Ende von Episoden glänzen kann. Nach
den bislang von mir geschauten Folgen gibt es also eindeutig eine Empfehlung
von mir!
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