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Almost Human (2013 -) - Daves Pilotenschein

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Wenn sich J.J. Abrams aufmacht, eine neue Serie zu produzieren, so hat er seit LOST stets meine Aufmerksamkeit. Es mag sein, dass seit jenen güldenen Tagen nicht alles ein Hit für mich wurde, was dieser Mann anpackte, doch hin und wieder landet er einfach Volltreffer. Doch zählt sein neuestes Projekt - die TV-Serie "Almost Human" - ebenfalls dazu? Mein Pilotenschein nach dem Schauen der ersten Folge soll es ein für alle mal klären...

Wir schreiben das Jahr 2048 - dies verrät uns eine freundliche und weibliche Stimme aus dem Off, gleich zu Beginn des Serienstarts. "TERMINATOR", mag es dem geneigten Sci-Fi-Fan bei diesem audiovisuellen Intro durch den Kopf schießen. Und damit läge er gar nicht mal so falsch, doch weiter im Text! Untermalt mit schnöder weißer Schrift auf schwarzem Grund erfahren wir sogleich noch ein paar Details mehr zum Setting, das auf's Gröbste zusammengedampft Folgendes umfasst: die Gewalt in den Städten hat sich vervielfacht, das Verbrechen ist in Syndikaten organisiert und es ist mittlerweile Usus bei den Cops, in Zweierteams zu arbeiten - ein Mensch und ein Android. Nein, liebe Asterix-Fans, keine Geheimtränke in großen Töpfen zusammenrührenden, langbärtigen Druiden mit Vorliebe für Leinenstoff! Und nein, liebe Apple-Alternativ-Sucher, es bedeutet auch nicht, dass die Polizei der Zukunft ein Smartphone bei sich hat. Hier sind ganz klassisch Roboter gemeint, die dem menschlichen Aussehen möglichst nahe kommen sollen. Nachdem wir also diese wichtigsten Fakten erfahren haben, werden wir sogleich ins actiongeladene Geschehen geworfen und verfolgen den bleihaltigen (oder laserhaltigen, oder mit was auch immer in der Zukunft geschossen wird) Einsatz von Detective John Kennex. Dieser wird gespielt von Karl Urban, den man zum Beispiel aus dem Star Trek-Reboot (Bones) oder dem Dredd-Remake (Dredd eben) kennen könnte. Bei besagtem Einsatz geht einiges schief, die Truppe gerät in eine Falle und John verliert daraufhin nicht nur seinen seinen menschlichen Partner sondern auch sein Bein. Die Haupthandlung setzt daraufhin zu einem Hopser an und landet fast eineinhalb Jahre später wieder bei unserem Helden, der zwar sein Bein in Form einer stylishen Prothese wieder hat (und damit - oh welch Metaphorik - selbst halb zum Androiden wird), aber immer noch unter dem Verlust seines Kollegen leidet, ja dadurch noch nicht einmal wieder in den aktiven Dienst zurückkehren konnte. Stattdessen unterzieht er sich abseits des Auges des Gesetzes qualvollen medizinischen Prozeduren in einem dunklen Stadtviertel, um sich an die verdrängten Erlebnisse jenes schicksalsträchtigen Tages erinnern zu können. Als er schließlich nach Drängen seiner Chefin Captain Sandra Maldonado (Lili Taylor) wieder auf Verbrecherjagd gehen will, muss er sich mit der Tatsache arrangieren, nun einen dieser Androiden mit auf Streife nehmen zu müssen. Nach Umwegen landet er schließlich bei Dorian (gespielt von Michael Ealy), einem Roboter, der nicht so ganz wie die anderen seiner Zunft zu sein scheint. Seine Modellreihe ist nicht so neu wie die der übrigen aktiven und der Emotionen wieder beraubten Maschinen, denn irgendetwas ist damals vorgefallen, was zur Einmottung geführt hat. Doch Captain Maldonado spürte, dass John genau das jetzt brauchen kann, und sie wird wohl recht behalten...

Almost Human hat mich in der Pilotfolge wirklich überrascht: mich erinnert das Setting an Filme wie I, Robot, Total Recall oder Minority Report und ich sähe es wirklich gern, wenn es gelänge, diese Konzepte in Serienform zu pressen. Doch solche Blockbuster haben meist ein riesiges Budget hinter sich, das es erlaubt, jenes Zukunftsszenario glaubhaft darzustellen. Die Überraschung kam für mich, als ich feststellte, wie gut das bei dieser Serie funktioniert! Die Effekte sind stimmig, die - CGI-gestützten - Kulissen überzeugen mit ihrem dystopischen Hauch im Kleinen und Großen und die Action ist dramatisch inszeniert! Vor allem die eingesetzte Technik, von den Bildschirm-Projektionen à la Minority Report, über die Autos bis hin zu Details wie den Hologramm-Polizeiband-Absperrungen an einem Tatort - alles wirkt wie aus einem Guss und lässt einen vollkommen in die Zukunftswelt eintauchen. Hoffen wir, dass diese Qualität auch nach der Pilotfolge bestehen bleibt und hier nicht nur mit einem erhöhten Budget auf Zuschauerfang gegangen worden ist! Hinzu kommen sympathische Hauptakteure, wobei mir vor allem das anfangs kühl-skeptische, dann zunehmend gegenseitig abtastende und vertrauter werdende Verhältnis zwischen dem Cop-Duo John und Dorian gefällt. Die beiden geben sich zwar immer mal Spitzen, gewinnen aber auch immer mehr Respekt voreinander. Auf jeden Fall besteht hier genug Potenzial für eine gute Charakterentwicklung im Verlauf der Serie. Optisches Highlight ist für meinen Geschmack zudem die Analystin Valerie Stahl, gespielt von Minka Kelly und nach ihren Blicken zu urteilen sicher zukünftiger Love Interest von John - just guessing here. Natürlich darf bei einer Serie mit Robotern auch ein hagerer Technik-Nerd mit Hang zu sozialer Isolation nicht fehlen, in diesem Fall hört er auf den Namen Rudy Lom (Mackenzie Crook) und könnte sich im Verlauf der doch eher düsteren Handlung zum Comic Relief entwickeln - but again: this is me with my fishing pole, sitting at a muddy lake, at night, blindfolded. Abgerundet wurde die Pilotfolge mit einer spannenden Erzählweise, die genug Fragen geliefert hat, dass man auch allein deswegen dranbleiben möchte. Was bleibt mir noch weiter zu sagen als: take it away, Fazit-Maaaaaaaaaan!


Fazit: Almost Human macht in der ersten Folge eine ausnehmend gute Figur, besticht durch eine für eine Serie ungewohnt wertige Optik, hat eine interessante Rahmenhandlung, solide Action und sympathische Hauptdarsteller! Bitte mehr, bitte auf gleichbleibend hohem Niveau! Und ja, das KÖNNTE wieder ein abramscher Volltreffer werden!





Kurzinfos:

Titel: Almost Human
Land: USA
Creator: J.H. Wyman
Genre: Action, Crime, Drama, Sci-Fi
Staffeln: bislang 1 mit geplanten 8 Folgen
Erstausstrahlung: 17. November 2013 (USA)
Homepage: CLICK

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