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Pikmin 3 (Wii U) - Test


intellectual property of Nintendo
Herzlich willkommen zum neuesten Artikel auf meinem Blog, du hast eine gute Wahl getroffen, denn heute will ich dir sagen, was du neues mit deiner Wii U anstellen kannst (und ob du vielleicht sogar eine kaufen solltest, so du noch keine hast). Kurzum: ich teste Pikmin 3, einen der großen First-Party-Titel dieses Jahr für Nintendos aktuelle Heimkonsole, und zwar genau jetzt...

Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto hatte vor einigen Jahren bei seiner Gartenarbeit eine Idee für ein neues Spielkonzept: die emsigen Ameisen hatten es ihm angetan und er dachte wohl, dass es ein pfiffiges Spielkonzept wäre, könnte man die kleinen Wesen selbst befehligen. Pikmin war geboren und erschien 2001 für den Gamecube. Mittlerweile sind wir bei Teil 3 angelangt und gleichzeitig auf einer neuen Konsole und das erste Mal in HD. Ihr schlüpft in die Rolle von drei Astronauten des fernen Planeten Koppai, auf welchem langsam aber sicher aufgrund eines verschwenderischen Lebensstils die Ressourcen auszugehen drohen. Daher wurden besagte drei Helden auf die Reise geschickt, neue Nahrung im All zu finden. Und siehe da, auf dem wohlklingenden Planeten PNF-404 scheint es davon reichlich zu geben. Bei der Landung geht jedoch etwas schief, sodass ihr die drei Racker zunächst wieder einen müsst und somit erst einmal damit beschäftigt seid. Gesteuert wird die jeweilige Figur aus einer schräg-von-oben-Isoperspektive und ihr genießt dabei eine vielleicht nicht spektakuläre, aber immer ansehnliche Grafik mit farbenfrohem Comictouch. Die Wii U zeigt auf jeden Fall, dass doch gut Power unter ihrer Haube steckt. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Planet, auf dem ihr gelandet seid, im Verhältnis zu eurer Körpergröße wahrlich gigantische Ausmaße aufweist. Es wird zwar nicht explizit gesagt, jedoch sieht vieles in den Levels im Spiel danach aus, als sei die Erde der Schauplatz. So findet man an einer Stelle nicht nur ein riesiges Handy im Sand verscharrt, sondern fühlt sich auch bei einigen Gegnern und der Flora an die unsrige Lebenswelt erinnert. Bei Pikmin 3 wird der Mikrokosmos des heimischen Gartens zum Abenteuerspielplatz, ein Käfer kann zur Todesfalle werden und ein Tontopf mutet wie ein Einfamilienhaus an. Diese Optik im Kleinen macht einen besonderen Reiz beim Spielen aus.

Kurz nach dem Start trefft ihr bereits auf die ersten Exemplare der titelgebenden Pikmin-Wesen, die ebenfalls nur etwa so groß wie ihr selbst seid. Doch was sind "Pikmin" eigentlich? Auf dem Headerbild des Artikels seht ihr vier Exemplare davon: es sind kleine Pflanzen-Tier-Mischwesen, die je nach Farbe ganz individuelle Fähigkeiten haben. Pflanzeneigenschaften haben sie, weil sie von einer Art Mutter-Zwiebel als Samen in die Erde gepflanzt werden und vom Spieler einzeln herausgezupft werden müssen. Lässt man sie länger in der Erde, so entwickeln sie aus ihrem Blätterkopf gar eine Knospe und danach eine volle Blüte - beides macht sie stärker und insgesamt nützlicher. Doch wozu sind die kleinen Racker überhaupt gut? Nun, im Grunde befehligt ihr die Pikmin nach der Ernte als Arbeitstiere, um alles Mögliche zu erledigen. Dabei kommt eine Pfeife zum Einsatz um sie zu euch zu rufen bzw. sie zu einem bestimmten Ort zu schicken. Mit dem rechten Analogstick bewegt ihr den Cursor zum Rufen bzw. Senden und mit dem linken eure Spielfigur. Die Pikmin selbst steuert ihr also nie direkt, sondern sie folgen euch wie geprägte Entenküken überall hin, wenn ihr sie einmal gerufen habt. Wobei, "überall" hin können nicht alle der fünf Pikmin-Arten: die roten können gut kämpfen und sind feuerfest, können jedoch nicht schwimmen, ganz im Gegensatz zu den blauen. Die gelben Exemplare halten Elektrizität aus und können an höher gelegene Orte geworfen werden. Dann gibt es noch rosa Flug- und graue, klobige Felspikmin. Die Lernkurve im Spiel ist dabei hervorragend ausgestaltet, denn man wird behutsam an die gegen Ende doch recht komplexe Spielmechanik herangeführt, erhält zwischendurch immer wieder nützliche Tipps zum Vorgehen und bekommt die Pikmin-Arten erst nach und nach eingeführt. Kümmert man sich zu Beginn des circa 10-stündigen Abenteuers noch lediglich um eine der drei Astronauten und eine Pikmin-Art, so hantiert man am Ende mit allen fünf Arten und schickt einen oder zwei der Charaktere mithilfe des Screens auf dem Wii U-Gamepad munter auf der Karte hin und her, während man selbst mit dem dritten eine andere Aufgabe erledigt. Apropos Screen: dieser ist hervorragend ins Spielgeschehen eingebunden: in den Levels sieht man darauf die Levelkarte in der Draufsicht, zusammen mit allerlei nützlicher Infos - zum Beispiel wo sich die Pikmin aufhalten oder wo wichtige Items zu finden sind. Zudem kann man sich allerlei Daten zu bisher gesammelten Gegenständen etc. einblenden lassen und am Ende eines jeden Abschnitts sogar nochmal das eigene Vorgehen im Schnelldurchlauf abspulen - ebenfalls in der Draufsicht. In den Missionen wird der Bildschirm auch noch als Gesprächsterminal genutzt, wenn man mal wieder eine Funkverbindung zum Mutterschiff oder zu einem anderen Charakter aufgebaut hat - auf jeden Fall immersionsfördernd.

Die erwähnte Leveldraufsicht auf dem Second Screen lässt sich auch gut zur Planung des nächsten Tages nutzen. Das habe ich noch gar nicht erwähnt: die Kampagne ist nicht nur in mehrere große Gebiete auf dem Nahrungsplaneten eingeteilt, deren Erforschbarkeit sich durch das Finden neuer Pikmin-Arten nach und nach erweitert. Nein, auch eine zeitliche Einteilung findet statt: da der Planet Nachts von für die Pikmin gefährlichem Getier überrannt wird, muss man alles Wichtige tagsüber erledigen und bis Sonnenuntergang entweder alle Pikmin mit der Pfeife gesammelt, in der Erde belassen oder bei der Mutter-Zwiebel in Sicherheit gebracht haben. Alle anderen der kleinen Wesen sterben dann des Nachts. Doch keine Sorge, für genügend Nachschub ist eigentlich immer gesorgt, denn wenn ihr mit eurer kleinen Pikmin-Armee zum Angriff gegen Frösche, Spinnen und Co blast, dann werden im Anschluss an den Sieg deren Leichen von - je nach Größe - mehr oder weniger Einheiten zur Mutter-Zwiebel transportiert und in neue Samen umgewandelt. Gerade in späteren Abschnitten wird es wichtig, mehrere Arten der kleinen Wesen im Team zu haben, da mitunter Hindernisse nur von einer bestimmten Farbe bewältigt werden können oder manche Gegner besonders effektiv besiegt werden können. Auch hier kommt die super Lernkurve ins Spiel, die dabei fassenden Mechaniken gehen euch bald in Fleisch und Blut über. Lediglich manchmal wird es etwas hektisch, wenn der Cursor zum Befehligen bei alle dem Gewusel auf dem TV-Bildschirm und mehreren Gegnern gleichzeitig etwas untergeht bzw. sein Ziel nicht rasch genug findet.

Hauptziel ist es immer, tagsüber für den darbenden Heimatplaneten Früchte zu sammeln, um sie anschließend zu "versaften", sprich auszupressen und in Flaschen abzufüllen. Immer wieder drollig anzuschauen ist der Massenabtransport der Gegenstände durch die Pikmin: diese arbeiten im Akkord, schleppen sich als Gruppe manchmal scheinbar kaputt an einem großen Stück Wassermelone, geben dabei lustige Marsch-Geräusche von sich und sind einfach nur putzig. Wer einmal ein Pikmin dabei beobachtet hat, wie es mühsam eine Weintraube von der Rebe pflückt und die übermannsgroße Traube anschließend ganz alleine abtransportiert, MUSS die kleinen Kerle einfach lieb gewinnen! Sehr amüsant ist, dass wir auf für uns nur allzu bekannte Früchte wie Kiwis, Orangen oder Äpfel stoßen. Da wir jedoch Außerirdische steuern, erfinden diese drollige Namen für die Neuentdeckungen. Manche der Früchte geben dabei mehr, manche weniger Saft, doch man sollte darauf bedacht sein, einen stetigen Nachschub zu generieren, sprich: immer mehr der Levelareale zu erschließen und große Bossgegner zu bezwingen, denn nach jedem verstrichenen Tag trinkt die Crew eine ganze Flasche des Safts. Doch keine Sorge: Stress kommt dabei eigentlich keiner auf, denn schon nach einigen Tagen hat man sich ein bequemes Zeitpolster erarbeitet und kann sich mit dem Erkunden relativ viel Zeit lassen. Eben jenes Erkunden und das Planen des weiteren Vorgehens ist dabei so motivierend, dass für mich die recht dünne Story nur wenig in's Gewicht fällt - ebenso wie die magere Präsentation eben dieser durch lediglich eine handvoll unspektakulärer Zwischensequenzen. Ich habe das Spiel sehr genossen, konnte bis zum Finale kaum die Finger davon lassen, soviel Spaß hat mir das Ganze gemacht!


Fazit: Pikmin 3 legt den Fokus ganz klar auf eine motivierende Spielmechanik in einer putzigen Verpackung. Die Story ist dabei nur Mittel zum Zweck - der Spielspaß lässt dies jedoch leicht verschmerzen. Ein typisches Nintendo-Erlebnis, dass man nicht verpassen sollte!



Und nun noch ein Wort zu meinem neuen Wertungssystem für Games: ich vergebe bis zu 5 "Smokeys" (siehe meine Blog-Titelgrafik), abstufbar in halben Einheiten. Eine 5 ist dabei sozusagen "Smokin' HOT", die 1 eher "Dust beneath my feet", also schlecht. So seht ihr eingedampft auf einen Blick, wie sehr mir das Spiel gefallen hat - simpel, aber effektiv.  


Wertung:






Kurzinfos:

Name: Pikmin 3
Plattform: Wii U
Entwickler: Nintendo EAD
Publisher: Nintendo
Genre: Action, Abenteuer, Strategie
Release: 26. Juli 2013
Homepage: CLICK 

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