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Jack the Giant Slayer (2013)

intellectual property of Warner Bros. Ent.
Der heutige Film basiert lose auf dem englischen Märchen "Jack and the Beanstalk", das vermutlich das erste Mal 1807 in gedruckter Form veröffentlicht wurde und welches wir in Deutschland eher als "Hans und die Bohnenranke" kennen. Ein Kinderfilm also? Nun, wenn ein Bryan Singer Regie führt (seines Zeichens verantwortlich für einige der X-Men-Blockbuster), sollte man doch wenigstens einen genaueren Blick darauf werfen...

Der Film startet mit einem erzählten Märchen über einen epischen Konflikt zwischen der Welt der Riesen und jener der Menschen. Die Riesen gelangten über eine riesige Bohnenranke aus ihrem Reich in den Wolken in die unsrigen Sphären - und verhielten sich fortan wenig diplomatisch. Um sich gegen die Überfälle und Raubzüge der Riesen zu wehren, schmiedeten die Menschen eine Krone aus dem Herzen eines der Ungeheuer. Seinem Träger bescherte dieser Kopfschmuck vollständige Macht über die Riesen und die Menschen konnten den Sieg erringen. All das ist jedoch schon so lange her, dass die Menschen sich mittlerweile nicht einmal mehr sicher sind, was wahr und was Legende ist. Hier setzt die Handlung von "Jack and the Giants" (so der "deutsche" Titel) ein: wir verfolgen die Geschicke des einfachen Bauernjungens Jack und der Königstochter Isabelle, die eigentlich nur eint, dass beide in ihrer Kindheit dieses Märchen von der Bohnenranke erzählt bekamen. Wie es der Zufall so will, gelangt Jack an ein Säckchen eben jener Zauberbohnen und es kommt wie es kommen muss: eine neue pflanzliche Brücke zur Welt der Riesen wird geschlagen. Da Isabelle zum Zeitpunkt des äußerst raschen Emporwachsens der Pflanze unglücklicherweise nahe an deren Spitze verweilte, gilt sie nun als verschollen und Jack bildet zusammen mit einem kleinen Trupp das königliche Rettungskommando.

Ich will nun nicht weiter auf die Handlung eingehen, möchte aber sagen, dass diese lediglich Fantasy-Standardkost bietet und wenig überrascht. Dennoch sticht der Streifen in einigen Punkten vom Märchen-Allerlei heraus: so wissen vor allem die visuellen Effekte zu gefallen und die schiere Größe der Riesen kommt gut zur Geltung. Der Zuschauer bekommt gewissen Respekt vor den Wesen, wenn beispielsweise ein armer Tropf in vollem Sprint seinem Untergang entgehen will, nur um dann in wenigen Riesen-Schritten von einem der Kolosse eingeholt und geschnappt zu werden. Auch an Massenszenen mit den Ungetümen fehlt es dem Film nicht, und so bekommt der geneigte Action-Aficionado Einiges geboten. Der allerletzte Feinschliff fehlt bei den Riesen aber irgendwie, sodass sich ein dezenter Comic-Look einstellt und man immer merkt, dass der Computer am Werk war. Ein weiterer positiver Punkt ist der Witz im Film, der manchmal bis hin zur Selbstironie reicht. Zwar sind es meistens keine Schenkelklopfer, aber ein ums andere Mal muss man schon Schmunzeln. Insgesamt kann ich den Film allen empfehlen, die nach einem gekonnt inszenierten Märchen mit Charme suchen und für 114 Minuten ohne Längen gut unterhalten werden möchten.

Fazit: "Jack the Giant Slayer" bietet gute Unterhaltung so lange er dauert, wird danach aber sicher keine tiefgreifenden Gespräche hervorrufen - handwerklich sauberes, klassisches Popcorn-Kino.





Kurzinfos:

Originaltitel: Jack the Giant Slayer
Deutscher Titel: Jack and the Giants
Land: USA
Regie: Bryan Singer
Hauptdarsteller: Nicholas Hoult, Eleanor Tomlinson, Ewan McGregor, Stanley Tucci
Genre: Adventure, Fantasy
Länge: 114 Minuten
Release: 01. März 2013 (USA)
Homepage: http://jackthegiantslayer.warnerbros.com/

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