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Gleich vorweg: der Plot von "Shootout - Keine Gnade" (so der griffig-generische deutsche Titel) ist nicht der Rede Wert und eher notwendiges Übel für die Action und die Sprüche. Aber wer für die tiefgründige Handlung und die aufgeworfenen philosophischen Fragen in einen Stallone-Film geht, der ist vermutlich ohnehin nicht die hellste Kerze auf der Torte. Dennoch möchte ich euch einen kurzen Einblick geben, worum es geht. Stallone bildet zusammen mit seinem Partner ein Auftragskiller-Duo, das gegen Bares so ziemlich jeden Umnietet, der gewünscht wird - außer Frauen und Kinder, so die selbstauferlegte Regel. Freilich schaffen es diese und weitere Details in der Art der Darstellung, dass man wieder einmal seine eigenen Moralvorstellungen ausdehnt, sich auf die Seite des eigentlich bösen Buben stellt und den Film somit besser genießen kann. Was dabei hilft ist, dass die meisten anderen Handlungsträger in der gezeigten Welt von "Bullet to the Head" ohnehin noch böser sind als er, und entweder korrupt oder sehr gewaltbereit auftreten. So sticht Stallones Charakter sogar noch positiv hervor und das Mühlenrad gemäß der sogenannten "Expanding Disposition Theory" nimmt seinen Lauf. Nach dem aktuellen Auftrag geraten die beiden Killer jedoch selbst ins Visier der ganz großen Fische der Stadt, sodass Stallones Partner ermordet wird. Als ein Polizist aus New York angereist kommt, um den gesamten Fall zu untersuchen, findet sich unser Anti-Held schließlich in der für ihn obskuren Situation wieder, mit diesem Cop zusammenzuarbeiten, um die Drahtzieher zur Rechenschaft zu ziehen.
Soweit also die Details zur Handlung, allerdings gibt es wichtigere Dinge, und diese machen den Film für Fans von Stallone, 80er Jahre-Actionfilmen und Buddy-Komödien sehr attraktiv. Wie bitte, Buddy-Kömödien? Ja, richtig gelesen, denn der Streifen nimmt sich zu seinem Vorteil nicht immer allzu ernst. Das ungleiche Duo aus schmächtigem koreanischen Youngster-Cop mit Smartphone und alterndem Elite-Killer, der schon alles gesehen und getan hat, ist Hort zahlreicher gegenseitiger Anstachelungen und Seitenhiebe. Die Highlights waren für mich ganz klar jene Dialoge der beiden während der Autofahrten, bei denen ich mir manches Mal ein Schmunzeln und Lachen nicht verkneifen konnte. Klar, so ganz an Klassiker wie "Lethal Weapon" kommt es nicht heran, aber dennoch tut es dem Film sehr gut. Gewürzt wird das Ganze mit handverlesenen und gut inszenierten Action-Szenen, bei denen man ein ums andere Mal staunt, wie fit man mit jenseits der 60 Lenzen noch sein kann. In jedem Fall ist der Streifen Pflichtprogramm für Stallone-Fans, das ist mal klar!
Zudem spielt auch Christian Slater mit und ich weiß nicht so recht, weshalb, aber für diesen habe ich schon seit jeher eine Schwäche: Filme mit ihm sehe ich immer gern und auch dieses Mal hat er mich nicht enttäuscht (auch wenn er nicht dramatisch viel Screentime hat). Und wo wir gerade bei Schauspielern sind, so möchte ich auch noch den Hünen Jason Momoa erwähnen, der hier den Bösewicht mimt und Serienfans auch als Khal Drago in "Game of Thrones" bekannt sein dürfte. Dessen Statur gepaart mit einem brachialen Kampfstil machen ihn zu einem würdigen Antagonisten im Film.
Fazit: Wer klassische Action mag, keine tiefgründige Story erwartet und etwas für ungleiche Duos übrig hat, die sich ständig gegenseitig aufziehen, der sollte "Bullet to the Head" unbedingt anschauen!
Kurzinfos:
Originaltitel: Bullet to the Head
Deutscher Titel: Shootout - Keine Gnade
Land: USA
Regie: Walter Hill
Hauptdarsteller: Sylvester Stallone, Sung Kang, Jason Momoa, Christian Slater
Genre: Action, Crime, Thriller
Länge: 92 Minuten
Release: 29 Januar 2013 (USA)
Homepage: http://bullettothehead.warnerbros.com/
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