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Wenn man etwas auf Deutsch sagt, klingt es oft erstmal eher sperrig und banal. Derselbe Inhalt auf Englisch ist hingegen faszinierend anders und wohlklingend. Ein Beispiel gefällig?
"Unter der Kuppel" ist eine neue Serie nach einem Roman von Steffen König.Würdet ihr dieser eine Chance geben? Wenn ihr wie ich seid, vermutlich nicht (und wenn ihr deutsche Serien kennt, dann erst recht nicht). Doch was ist mit
"Under the Dome" nach einem Roman von Stephen King?
Da sieht die Sache schon anders aus! Das dachte auch ich mir und gab der Serie eine Chance - zumal sie auch von besagtem Autoren produziert wird und nicht nur name-dropping vermuten lässt.
In der ersten Folge lernen wir ein verschlafenes fiktives US-amerikanisches Nest kennen, genauer gesagt ein paar seiner Einwohner. Da haben wir den forschen lokalen Autoverkäufer, der immer im selben Diner isst und mit deren Inhaberin kokettiert. Oder den College-Boy, der für den Sommer in der Stadt ist und mit seiner Grundschulliebe anbandelt. Nicht fehlen darf auch die schräge alte Dame am Stadtrand mit all dem Müll vor der Tür, die eine Reporterin ruft, da sie bemerkt, dass seltsam viele Benzintransporter die Stadt frequentieren - plant da etwa die Regierung irgendein perfides Spiel? Hm, was fehlt noch, fragt ihr euch? Natürlich der in einer Zelle ein Nickerchen machende und auf die Rente wartende Sheriff mitsamt seiner jungen, weiblichen rechten Hand. Und wo ein Gesetzeshüter, da auch ein Schurke: Letzteren sehen wir in der ersten Folge eine Leiche verscharren, deren Identität wir anfangs nicht kennen. Ihr merkt es vielleicht schon: die eingeführten Persönlichkeiten locken heute eigentlich keine Katze mehr hinter dem Ofen hervor, ja selbst ein lesbisches Liebespaar auf der Durchreise, samt adoptierter und inzwischen pubertierender Tochter fehlt nicht. Müsste ich mich für einen Charakter entscheiden, der mir noch am besten gefiel, so wäre es der erwähnte, Leichen verscharrende Outlaw. Dieser wirkt für mich auch so als ob er als Hauptcharakter etabliert werden soll - und es stellen sich bei ihm die spannendsten Fragen.
Gibt es denn gar kein weiteres gutes Haar an der Serie? Doch, irgendwie schon. Denn der Haupt-Storytwist ist, dass die gesamte Stadt plötzlich wie von einer gigantischen Käseglocke eingehüllt wird. Keiner kommt mehr hinaus, keiner hinein, und auch die Akustik ist vollkommen unterbrochen. Lediglich sehen können sich Außen- und Innenwelt noch. Die Probleme, Feinheiten und Mysterien, die sich daraus ergeben, lassen sich im Piloten zunächst nur erahnen, genug Zündstoff deutet sich aber bereits an. Auch optisch ist das Ganze gut gemacht, denn es passieren allerlei Unglücke durch die Unmittelbarkeit des Entstehens der Kuppel sowie deren vollkommene Transparenz. Zudem gibt es in der ersten Folgen schon ein paar Rätsel, deren Klärung ich schon gerne sehen würde, sodass mein Ergebnis lautet...
Fazit: Pilotenschein mit ach und Krach bestanden! Die Serie bietet - bis auf wenige Ausnahmen - viele fade und nicht auf Anhieb sympathische Charaktere. Doch die Story sowie ein paar recht spannende Mysterien lassen mich zunächst weiterschauen.
Kurzinfos:
Originaltitel: Under the Dome
Deutscher Titel: -
Land: USA
Creator: Brian K. Vaughan
Genre: Horror, Mystery, Sci-Fi
Folgenlänge: ca. 42 Minuten
Staffeln: bislang 1 mit geplanten 13 Folgen
Erstausstrahlung: 24. Juni 2013 (USA)
Homepage: http://www.cbs.com/shows/under-the-dome/
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