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Die Croods (2013)



intellectual property of DreamWorks Animation


Die Croods ist der neueste Animationsfilm aus dem Hause von DreamWorks Animation und hat natürlich vor allem eine Zielgruppe: Kinder aller Formen und Farben. Warum ihr ihn dennoch nicht verpassen solltet, lest ihr JETZT (also nicht erst bookmarken, ruhig JETZT lesen, geht schnell und ihr werdet um eine Erfahrung reicher!).


Wie schaut man sich einen DreamWorks Animation Film am besten an? Richtig, stilecht nachmittags zur Kinderzeit im Kino. Dabei kann man beobachten, wie die eine Gruppe laut loslacht, wenn einer Figur irgendwas auf den Fuß fällt, sie in einen Abgrund stürzt oder eine Grimasse zieht. Die andere Gruppe dagegen amüsiert sich etwas zurückhaltender über einen versteckten Wortwitz oder aktuelle Popkulturreferenzen. Ihr könnt es euch denken: die eine Gruppe sind die Kinder, die anderen die Erwachsenen. Ach ja, und dann gibt es da mich noch: ich habe mich dabei erwischt, irgendwie bei allem zu lachen. Ich bin leicht zu begeistern, was soll ich machen? Doch first things first: Die Croods handelt von einer Steinzeitfamilie, deren gemeinsames Credo es ist, nie keine Angst vor irgendwas zu haben. Während die Deutschkundigen unter uns sofort die doppelte Verneinung erspäht und als unnötige Verwirrung abgestempelt haben, werden die Filmkenner schnell erraten, dass jenes Motto im Laufe der Handlung gehörig aus den Fugen geraten wird. Tatsächlich müssen die Croods schon kurz nach Beginn des Films ihren gewohnten Lebensstil über Bord werfen, und auf eine große Reise gehen. 

Thunks Birnenförmiger Kopf ist ein instant win der Zuschauerherzen!
(intellectual property of DreamWorks Animation)
Doch wer sind die Croods überhaupt? Nun, da hätten wir zunächst einmal das Familienoberhaupt Grug, im Original gesprochen von NicolasCage. Dieser zeichnet sich vor allem durch seine ungeheure Kraft, bei gleichzeitiger ungeheurer Hasenfüßigkeit gepaart mit fehlender Kreativität aus. Also Greg, nicht Nicolas Cage. Zudem wäre da noch Eep (Emma Stone), die Pubertierende Tochter, die Neugier in Person, ebenso sehr stark und alles in allem Antriebsmotor der Handlung. Für den spontanen Slapstick-Lacher zwischendurch sorgt derweil Thunk, der sympathisch-trottelige Pummel-Sohn der Familie: naiv, ängstlich bis zur Paranoia und einfach drollig anzuschauen. Nicht fehlen darf natürlich auch ein Familien-Baby, dieses hier hört auf den Namen Sandy. Man kennt das normale CGI-Baby-Einerlei, das man im Grunde auf folgendes zusammendampfen kann: „ich schaue süß aus und stolpere in allerlei spaßige Situationen, aus denen ich stets heil rauskomme, ohne dass ich weiß warum und/oder dass es jemand mitbekommt. Ich krieche zum Beispiel aus meinem Bettchen, beiße dann in den Schwanz eines Dinos, werde daraufhin weggeschleudert, lande in einer Palme, die mich daraufhin – rechtzeitig vor dem nächsten Blick der Eltern – zurück in mein Bettchen katapultiert, wo ich wieder kein freakin‘ Wässerchen trüben kann.“ Doch nicht so in Die Croods! Hier verhält sich das Baby im Grunde eher wie ein grimmiger Kurzhaardackel: stets grimmig, Zähne fletschend und knurrend, stets auf Ärger aus. So verwundert es nicht, dass selbst Sandy schon aktiv für die Nahrungsjagd eingesetzt wird. Bravo, endlich mal ein etwas anderes Computer-Baby! 

Weiterhin Teil der Familie ist die steinalte Oma, die einen neuen Morgen mit den Worten „ich lebe noch!“ begrüßt und ein stereotyp gespaltenes Verhältnis zu ihrem Schwiegersohn Greg hat. Gut, solche Familiendynamik strotzt nicht gerade vor Innovation, die Umsetzung hier ist durch das wahrlich barbarische Verhalten der ganzen Familie dennoch erfrischend. So zählt Greg nach Überwinden einer Gefahr gerne mal alle durch, setzt ein Lächeln auf, wenn Oma noch fehlt, nur um sie dann ein paar Sekunden später doch noch irgendwo zu erspähen – inklusive herrlich komischer Enttäuschung im Gesicht. Als letztes in der Familie fehlt noch die Mutter Ugga, bei der nicht nur der Name generisch wirkt: auch ihre Rolle als gute Seele des Hauses und Friedenstifterin bleibt eher blass – schade.

Es gibt noch einen weiteren Charakter, nämlich Guy (RyanReynolds). Ohne zu viel
Hallo, ich bin Belt, und auch ungefähr so lustig wie einer.
(intellectual property of DreamWorks Animation)
preiszugeben: unsere Familie trifft ihn auf ihrer Reise, wodurch zwei Welten aufeinanderprallen. Guy ist wohl das Zivilisierteste, was man in der Steinzeit erspähen kann – er beherrscht nicht nur das Feuermachen, sondern zeichnet sich auch durch gutes Benehmen und wahren Erfindergeist aus. Dies ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt des Films – nämlich die kontrastreiche Gruppendynamik, die daraus entspringt. Ein Beispiel: während alle einen großen Vogel über dem Lagerfeuer braten, isst Guy seine Portion gepflegt mit Besteck von einem Teller, wischt sich den Mund mit einem Blatt ab und wirft pikierte Blicke in Richtung Croods, die den Vogel eher rustikal von innen nach außen zerfleischen, freilich nur mit bloßen Händen und mit allerlei Geräuschen. Von solchen Situationen gibt es noch zahlreich mehr und das macht den besonderen Charme des Streifens aus. Als letzter im Reigen ist da noch Belt, ein Faultier, das gleichzeitig Guys Gürtel ist. Ich finde, dieser ist weniger gut gelungen, sein „Da da daaaaaaaaa!“ – verbal signature move wirkt überstrapaziert und insgesamt bleibt er austauschbar.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich viel Spaß mit dem Streifen hatte: die Charaktere sind sympathisch, die Handlung interessant und ohne Längen und die Gruppendynamik wie erwähnt fantastisch. Ich habe den Film auf Deutsch geschaut und die Synchronisation ist sehr gelungen. Zudem ist er wirklich hübsch anzuschauen, wenngleich die Computergrafiken heutzutage nicht mehr jene großen Sprünge machen, die man noch vor ein paar Jahren gewohnt war. 


Fazit: Auch ein Spaß für die Großen – Die Croods muss man einfach gern haben. Bitte anschauen.



Kurzinfos:

Originaltitel: The Croods
Deutscher Titel: Die Croods
Land: USA
Regie: Kirk De Micco, Chris Sanders
Sprecher: NicolasCage (Grug), Emma Stone (Eep), Ryan Reynolds (Guy), Catherine Keener (Ugga), Cloris Leachman (Gran), Clark Duke (Thunk), Chris Sanders (Belt), Randy Thom (Sandy)
Genre: Animation, Adventure, Comedy
Länge: 98 Minuten
Release: 22. März 2013 (USA)

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